Medienberichte

Hemmnis statt Katalysator – einige EVZ-Ausländer genügen den Ansprüchen nicht
Der EV Zug trifft am Wochenende mit Bern und Davos auf zwei Direktkonkurrenten im Kampf um die Playoff-Qualifikation. Zu reden geben die grossen Leistungsschwankungen innerhalb der Ausländerfraktion.

235defd5-2d15-445a-a81a-9e6e401b6411.jpeg

Carl Klingberg (links) - hier im Privatduell mit ZSC-Verteidiger Dario Trutmann - ist einer von mehreren ausländischen Spielern, die beim EV Zug enttäuschen.
Bild: Claudio Thoma / Freshfocus
Reto Suri war noch nie einer, der nach Spielschluss seinen Missmut mit schönfärberischen Worthülsen in die Mikrofone diktierte. So auch nicht am Montag nach der 2:3-Niederlage gegen die ZSC Lions. «Betreffend Einstellung muss einfach mehr Gegenwehr kommen. Sobald wir Spieler das Trikot überziehen, müssen wir bereit sein, egal um welche Zeit, egal an welchem Wochentag», ärgerte sich der Stürmer.


Zweifelsohne: Im scharfen Votum lag aufgestauter Frust, doch darin steckt viel Wahrheitsgehalt. Suri führte weiter aus: «Wir zeigen immer wieder, zu was wir fähig sind, aber die Konstanz ist nullkommanull vorhanden.» «Konstanz» ist wohl jener Begriff, der in letzter Zeit im EVZ-Zirkel inflationär verwendet wird. Der EV Zug ist auf der Suche nach der Balance, denn es braucht erschreckend wenig, ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen.

In einer sportlich ungemütlichen Lage ist wenig förderlich, wenn gewisse ausländische Spieler auf keinen grünen Zweig kommen. Während anderswo das Sorgenbarometer in diesem Bereich weniger stark nach oben ausschlägt, ist der Unterschied der Leistungskurven innerhalb des EVZ-Ausländer-Septetts (ausgenommen Niklas Hansson) riesig. Einige Profis konnten bisher die Erwartungen erfüllen (Jan Kovar, Brian O’Neill, Christian Djoos), mit Abstrichen Justin Abdelkader, der dem Spiel eine physische Würze verleiht, wobei er an Explosivität eingebüsst hat und nicht mehr denselben Einfluss hat wie auf dem Weg zum Meistertitel 2021. Die Zeugnisse der einzelnen Exponenten reichen von erstklassig (O’Neill) bis enttäuschend (Cehlarik, Klingberg). Drei Spieler laufen unter dem Radar:

Peter Cehlarik
9b036148-95eb-41fb-9b31-4791f9fd244d.jpeg

Peter Cehlarik.
Bild: Laurent Daspres / Freshfocus
Ist der Slowake eine Verstärkung? Nein, diesen Beweis konnte der Flügelspieler noch nicht erbringen. Als der Wunschtransfer im letzten Frühjahr unter Dach und Fach war, erhielt Sportchef Reto Kläy viele Schulterklopfer. Im Kollektiv wirkt Cehlarik teilweise wie ein Fremdkörper, fällt durch Fehler und fehlende Spritzigkeit auf. Die Zuger Verantwortlichen haben mehr erwartet als sechs Tore aus 37 Spielen.

Carl Klingberg
fba6f4f5-ec40-4937-bd99-33a6d73ce2f9.jpeg

Carl Klingberg.
Bild: Martin Meienberger / Freshfocus
Gibt es ihn noch, den «alten» Carl Klingberg? Mit seiner mannschaftsdienlichen und aufopferungsvollen Art war er ein wichtiges Puzzlestück bei den EVZ-Meisterehren. Ein Antreiber, der mit seiner körperlichen Robustheit vor nichts zurückschreckt. Aber in letzter Zeit reibt sich der Fanliebling häufig am Gegner auf. Seinen Zug zum Tor hat der Schwede komplett verloren. Seine Tage sind wohl gezählt. Eine Verlängerung seines Ende Saison auslaufenden Vertrags ist ausgeschlossen.

Adam Almquist
ffb687f5-d8e0-4112-a233-1cc69fad9a8b.jpeg

Adam Almquist
Bild: Urs Flüeler / Keystone
Der Schwede musste als «Notnagel» herhalten, weil der ausgetrocknete Verteidiger-Markt scheinbar nichts Besseres hergab. Dass der Defensivmann das Fehlen des Langzeitverletzten Niklas Hansson kompensieren kann, hat niemand erwartet. Doch ihm fehlt es an Kampfkraft, um sich in Eins-gegen-Eins-Duellen zu profilieren. Gegen den ZSC stand er am Ursprung von zwei Gegentoren.

Rangliste als Ebenbild der Formkurve der Spieler
Wer die drei genannten Spieler als Sündenböcke für die teilweise schwachen und wechselhaften Darbietungen abstempelt, macht es sich zu leicht. Es kann an einer Hand abgezählt werden, welche Profis ihr Potenzial bislang ausschöpfen konnten. «Auch deshalb stehen wir auf dem Platz, wo wir jetzt sind», sagt Trainer Dan Tangnes. Befragt zur Baisse diverser Akteure, will er sich nicht in die Enge treiben lassen. Einzelkritik in einem Mannschaftssport empfindet Tangnes als «wenig aufbauend». «Wenn ich einzelne Spieler öffentlich anzählen würde, käme ich meiner Führungsverantwortung nicht nach.» Die Lage beim EV Zug ist ernst, trotzdem in keiner Art und Weise hoffnungslos.

Im Heimspiel am Freitag gegen den SC Bern und am Samstag auswärts gegen den HC Davos warten zwei Teams, die mit dem EV Zug einer der ersten sechs Plätze ausmarchen wollen, die zur direkten Playoff-Qualifikation berechtigen. Für aufkommende Nervosität und Kritik gibt es eine ideale Gegentherapie: Erfolg. Da sollten sich beim EVZ alle angesprochen fühlen, nicht nur die ausländische Fraktion.
 
Hemmnis statt Katalysator – einige EVZ-Ausländer genügen den Ansprüchen nicht
Der EV Zug trifft am Wochenende mit Bern und Davos auf zwei Direktkonkurrenten im Kampf um die Playoff-Qualifikation. Zu reden geben die grossen Leistungsschwankungen innerhalb der Ausländerfraktion.

235defd5-2d15-445a-a81a-9e6e401b6411.jpeg

Carl Klingberg (links) - hier im Privatduell mit ZSC-Verteidiger Dario Trutmann - ist einer von mehreren ausländischen Spielern, die beim EV Zug enttäuschen.
Bild: Claudio Thoma / Freshfocus
Reto Suri war noch nie einer, der nach Spielschluss seinen Missmut mit schönfärberischen Worthülsen in die Mikrofone diktierte. So auch nicht am Montag nach der 2:3-Niederlage gegen die ZSC Lions. «Betreffend Einstellung muss einfach mehr Gegenwehr kommen. Sobald wir Spieler das Trikot überziehen, müssen wir bereit sein, egal um welche Zeit, egal an welchem Wochentag», ärgerte sich der Stürmer.


Zweifelsohne: Im scharfen Votum lag aufgestauter Frust, doch darin steckt viel Wahrheitsgehalt. Suri führte weiter aus: «Wir zeigen immer wieder, zu was wir fähig sind, aber die Konstanz ist nullkommanull vorhanden.» «Konstanz» ist wohl jener Begriff, der in letzter Zeit im EVZ-Zirkel inflationär verwendet wird. Der EV Zug ist auf der Suche nach der Balance, denn es braucht erschreckend wenig, ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen.

In einer sportlich ungemütlichen Lage ist wenig förderlich, wenn gewisse ausländische Spieler auf keinen grünen Zweig kommen. Während anderswo das Sorgenbarometer in diesem Bereich weniger stark nach oben ausschlägt, ist der Unterschied der Leistungskurven innerhalb des EVZ-Ausländer-Septetts (ausgenommen Niklas Hansson) riesig. Einige Profis konnten bisher die Erwartungen erfüllen (Jan Kovar, Brian O’Neill, Christian Djoos), mit Abstrichen Justin Abdelkader, der dem Spiel eine physische Würze verleiht, wobei er an Explosivität eingebüsst hat und nicht mehr denselben Einfluss hat wie auf dem Weg zum Meistertitel 2021. Die Zeugnisse der einzelnen Exponenten reichen von erstklassig (O’Neill) bis enttäuschend (Cehlarik, Klingberg). Drei Spieler laufen unter dem Radar:

Peter Cehlarik
9b036148-95eb-41fb-9b31-4791f9fd244d.jpeg

Peter Cehlarik.
Bild: Laurent Daspres / Freshfocus
Ist der Slowake eine Verstärkung? Nein, diesen Beweis konnte der Flügelspieler noch nicht erbringen. Als der Wunschtransfer im letzten Frühjahr unter Dach und Fach war, erhielt Sportchef Reto Kläy viele Schulterklopfer. Im Kollektiv wirkt Cehlarik teilweise wie ein Fremdkörper, fällt durch Fehler und fehlende Spritzigkeit auf. Die Zuger Verantwortlichen haben mehr erwartet als sechs Tore aus 37 Spielen.

Carl Klingberg
fba6f4f5-ec40-4937-bd99-33a6d73ce2f9.jpeg

Carl Klingberg.
Bild: Martin Meienberger / Freshfocus
Gibt es ihn noch, den «alten» Carl Klingberg? Mit seiner mannschaftsdienlichen und aufopferungsvollen Art war er ein wichtiges Puzzlestück bei den EVZ-Meisterehren. Ein Antreiber, der mit seiner körperlichen Robustheit vor nichts zurückschreckt. Aber in letzter Zeit reibt sich der Fanliebling häufig am Gegner auf. Seinen Zug zum Tor hat der Schwede komplett verloren. Seine Tage sind wohl gezählt. Eine Verlängerung seines Ende Saison auslaufenden Vertrags ist ausgeschlossen.

Adam Almquist
ffb687f5-d8e0-4112-a233-1cc69fad9a8b.jpeg

Adam Almquist
Bild: Urs Flüeler / Keystone
Der Schwede musste als «Notnagel» herhalten, weil der ausgetrocknete Verteidiger-Markt scheinbar nichts Besseres hergab. Dass der Defensivmann das Fehlen des Langzeitverletzten Niklas Hansson kompensieren kann, hat niemand erwartet. Doch ihm fehlt es an Kampfkraft, um sich in Eins-gegen-Eins-Duellen zu profilieren. Gegen den ZSC stand er am Ursprung von zwei Gegentoren.

Rangliste als Ebenbild der Formkurve der Spieler
Wer die drei genannten Spieler als Sündenböcke für die teilweise schwachen und wechselhaften Darbietungen abstempelt, macht es sich zu leicht. Es kann an einer Hand abgezählt werden, welche Profis ihr Potenzial bislang ausschöpfen konnten. «Auch deshalb stehen wir auf dem Platz, wo wir jetzt sind», sagt Trainer Dan Tangnes. Befragt zur Baisse diverser Akteure, will er sich nicht in die Enge treiben lassen. Einzelkritik in einem Mannschaftssport empfindet Tangnes als «wenig aufbauend». «Wenn ich einzelne Spieler öffentlich anzählen würde, käme ich meiner Führungsverantwortung nicht nach.» Die Lage beim EV Zug ist ernst, trotzdem in keiner Art und Weise hoffnungslos.

Im Heimspiel am Freitag gegen den SC Bern und am Samstag auswärts gegen den HC Davos warten zwei Teams, die mit dem EV Zug einer der ersten sechs Plätze ausmarchen wollen, die zur direkten Playoff-Qualifikation berechtigen. Für aufkommende Nervosität und Kritik gibt es eine ideale Gegentherapie: Erfolg. Da sollten sich beim EVZ alle angesprochen fühlen, nicht nur die ausländische Fraktion.
Herzlichen Dank für das zugänglichmachen dieses Artikels.
 
Cehlarik wäre auf dem Papier eigentlich auch ein Top Shot...

Anders umschrieben, auf Tinder vom Äusserlichen her eine riesen Granate, aber wenn man die Person dann besser kennenlernt ist jene Granate plötzlich ein Blindgänger...:D

Top shot nicht, aber doch einiges versprechend.
Kovar, O'Neill sowie zahlreiche Spieler bei der Konkurrenz hatten da schon ganz andere Lebensläufe und unzählige Bestätigungssaisons.
 
Menschen mit einem Durchschnitts-IQ eines Feldweges halt.

vielleicht liegt es daran, dass ich erst 1999 nach Zug gezogen war, aber diesen Retorten Sch.. höre ich seit Jahren und kann damit nichts anfangen. Wenn ich immer wieder lese, welch "alte Säcke" sich neben mir im Forum herumtreiben, dann ist das wohl ein ähnliches Märchen wie der Goldesel unter dem Stadion...
 
Was genau versteht man unter einem Retortenclub? Ein junger Club?

ein Club in dem das Geld regiert und die Geldgeber das sagen haben. Nach meinem Verständnis wäre das der Fussballclub Sion eine mögliche Antwort. Was mir hier nicht passt ist die bekannte Vergangenheit. Aus dem Boden gestampft wäre z. B. , Bayer 04 Lverkusen. Dieser Club wird und wurde in Deutschland gerne als Retortenclub bezeichnet
 
Zurück
Oben Unten