Ich bin ja weder Coach noch Taktikfuchs, aber kann es nicht auch sein, dass das ständige rotieren der Linien eher nicht förderlich ist?
Wie andere bereits angemerkt hatten, gibt es Paare wie Kovi und Gregu, die eigentlich nicht schlecht funktionieren. Denen stellt man noch Kuba an die Seite und wir haben einen Powersturm.
Dann würde ich wohl Martschini neben Tatar stellen, und entweder Wey oder Wingerli mit dazu. Das wären dann zwar kleinere Spieler, aber wenn man die beiden mit Pässen füttern kann, wär das Tempo verdammt hoch. Bedingt aber auch eine Abwehr, welche einen Angriff auflösen kann. Unser aktuell grösster Schwachpunkt.
Senti, Leuenberger, Antenen und den Rest müsste man dann eben auch noch irgendwie unterbringen.
Aber ich sehe es als wichtig an, dass man nun endlich mal die entsprechenden Paare und Linien forciert und beibehält. Man sollte doch nach all diesen Partien langsam wissen, was wie funktioniert.
Mir ist etwas fraglich, wie manche beim gestrigen Spiel eine solide Abwehr gesehen haben können.
Jedes mal wenn Kloten in unserem Drittel war, ging es viel zu lange bis wir sie von dort wieder verdrängt hatten. Pucks abluchsen und aus dem Drittel tragen? Fehlanzeige. Meist wurde die Scheibe geblockt und dann irgendwie rausgechippt, aber mit einem soliden Spiel hat das wenig bis nichts zu tun.
Kloten hat 29 Pucks auf Genoni gebracht, die meisten davon nicht aus purer Verzweiflung. Ein Gros ihrer Abschlüsse war näher am Slot, während Zug viel von der blauen Linie aus schoss. Und das hat in meinen Augen auch einiges damit zu tun, dass man sich schlicht nie wirklich im gegnerischen Drittel installieren konnte.
Und das gegen Kloten, die in den vergangenen beiden Seasons mit die meisten Gegentreffer hatten. Deren Abwehr ist instabil. Dass man dann derart Mühe bekundet um überhaupt durch die Mittelzone in den Slot zu kommen, spricht Bände.
Sogar Schreihals Hagmann ist es gestern aufgefallen, wie wenig Impact manche unserer Akteure auf Spiel haben, vor allem Herzog. Sein Satz "Papier ist geduldig", wobei er die eigentlichen Werte von F. Herzog ansprach, hat schon was.
Wir haben Spieler mit Speed und solche mit Wasserverdrängung in unseren Reihen. Insbesondere letzteres funktioniert überhaupt nicht. Und die Schnellläufer können nicht lossprinten, wenn nicht ihre Kollegen das Eis für sie freiräumen.
Das Team hat so viele Baustellen, man weiss gar nicht wo anfangen.
- fehlende Leiden- und Opferbereitschaft. Ausnahmen wie Gregu, Sklenicka, Tatar, Wingerli und unsere Jungen bestätigen die Regel. Kovi zu Teilen.
- Abwehr ohne Plan. Nur weil der Chef fehlt, rennt man doch nicht gleich rum wie ein kopfloses Huhn?! Es wirkt als wären Geisser und Stadler Frischlinge in ihrer zweiten Saison. Die Selbstverständlichkeit fehlt, der Glaube an sich und sein Team fehlt. Mit ihrer Erfahrung müssten die beiden viel viel weiter sein und sich längst als Platzhirsche installiert haben. Stattdessen gurkt man irgendwie durch.
- Ohne stabile Abwehr keine gscheite Angriffsauslösung
- der absolute Wille für die Zweikämpfe scheint zu fehlen. Keine Strafen nehmen zu wollen ist richtig. Aber unser Hockey erlaubt ein körperbetontes Spiel ohne Auszeit in der Kühlbox.
Was ich mir von Liniger wünsche:
- endlich die Linien stabilisieren. Nicht mehr Dinge austesten. Man funktioniert neben seinem Partner am besten.
- Durchgreifen. Herzog performt nicht? Tribüne oder zumindest massiv weniger Eiszeit. Das selbe bei Vozenilek und ja, wenn es wirklich sein muss, auch bei Martschini.
- Keine Angst davor zu haben, doch auch mal laut zu werden. Ich glaube, er hat das in sich, aber tut es aus reinem Respekt nicht. Und ich empfinde das auch als richtig. Aber vielleicht ist es eben doch mal nötig.