Medienberichte

Und Teil 2
Das Gericht stützte sich massgeblich auf das Störerprinzip und widersprach dabei dem Regierungsrat. Denn ein Veranstalter könne nicht verantwortlich gemacht werden für Polizeieinsätze, die nicht aufgrund Durchführung des Anlasses geschehen. Der EVZ sei seiner Pflicht als Veranstalter nachgekommen, ihm sei diesbezüglich nichts vorzuwerfen. Die Störer seien in diesem Fall die ZSC-Fans gewesen.

Gericht sieht keine Schuld bei Zugern​

Die unmittelbare Ursache für das erhöhte Polizeiaufgebot und die damit verbundenen Kosten war der Aufmarsch der ZSC-Fans. Diese Aktion sei aber laut dem Verwaltungsgericht örtlich und inhaltlich separat vom Meisterschaftsspiel zu sehen. Aus diesem Grund sei der EVZ nicht der unmittelbare Verursacher des Polizeieinsatzes, sondern die angereisten Zürcherinnen und Zürcher. Dass es zu einer solchen Situation überhaupt käme, damit hätte der EVZ nicht rechnen können.

Schliesslich betonte das Gericht, dass mit der Kostenüberwälzung der Zuger Polizei an den EVZ ein gefährlicher Präzedenzfall hätte geschaffen werden können: «Dann hätten es gegnerische Fans in der Hand, mit einem friedlichen Aufmarsch trotz fehlender Bewilligung einen Polizeieinsatz zu erzwingen, der den
 

Wegen eines Checks gegen den Kopf​

Das Urteil bei Schlumpf wurde gefällt​

 

Offene Zukunft für Künzle​

Da er in Zug wohl keinen Mehrjahresvertrag bekommt, könnte er den EVZ verlassen​


 

In der NHL den Spass verloren: Tatar hat auch in der Schweiz Appetit auf Titel​

Mit der Verpflichtung von Tomas Tatar ist dem EV Zug ein Coup gelungen. Trotz der langen NHL-Karriere ist der Hunger des Slowaken auf Erfolge noch lange nicht gestillt.


 

«Energiemässig etwas vom Besten»: Ein spielfreudiger EV Zug erarbeitet sich eine perfekte Ausgangslage fürs Achtelfinal-Rückspiel​

Die Zuger zeigen eine starke Vorstellung und deklassieren ein schwaches Sparta Prag 6:0. Derweil ist klar, dass Stürmer Nando Eggenberger den Klub verlassen muss.


12.11.2025, 23.47 Uhr

Matchbericht​

Ein schönes Polster erarbeiten im Hinspiel, so das Wunschszenario des EV Zug. Idealerweise mit ein paar Toren Abstand, damit im Rückspiel in einer Woche nichts mehr anbrennen kann. Leicht gesagt, souverän gelöst: Der EV Zug weist Sparta Prag, den Zweitplatzierten der tschechischen Meisterschaft, gleich mit 6:0 in die Schranken und schafft sich eine vorzügliche, ja gar perfekte Ausgangslage. Auch wenn Trainer Michael Liniger im Defensivverhalten gewisse Mängel benennt, ist er gerade was die Körpersprache betrifft, zufrieden: «Energiemässig war das etwas vom Besten, was ich in dieser Saison gesehen habe.»

Mike Künzle feiert seinen Treffer zum 3:0.

Mike Künzle feiert seinen Treffer zum 3:0.​

Bild: Claudio Thoma/Keystone (Zug, 12. 11. 2025)
Zug lässt nie Zweifel aufkommen und ist stets Herr der Lage. Die spielfreudigen Zuger finden ziemlich schnell Rezepte, um bei den Gästen für ratlose Gesichter zu sorgen. Das erste Drittel ist eine Demonstration: In den ersten 20 Minuten erteilt der EVZ Prag eine Lehrstunde in Sachen Effizienz. Sechs Torschüsse, vier Tore, ergibt eine sagenhafte Erfolgsquote von 67 Prozent. Wenn ein Trainer nach zwölf Minuten ein Timeout beanspruchen muss, ist das selten ein gutes Zeichen. Bei Headcoach Jaroslav Nedved ist dies nicht anders. Als er seine Spieler zur Brust nimmt, liegt Prag bereits 0:4 in Rückstand.

Hofmann: «Ich fühle mich toll»

Es ist bei weitem nicht unwiderstehlich, was Zug vor für Champions-League-Standards erfreuliche Zuschauerkulisse (4984) zeigt, aber eben wirkungsvoll. Die Entschlossenheit überrumpelt die Prager. Diese erholen sich nur mühselig vom Startschock. Wobei zu erwähnen ist, dass der EV Zug in der Verrichtung der Abwehrarbeit einen konsequenten Eindruck hinterlässt. Der Langzeitverletzte Lukas Bengtsson kehrt zurück. Er ist ein willkommener und wohltuender Stabilisator.

Und vorne wirbelt immer wieder Grégory Hofmann und versucht Lücken aufzureissen. Sein herrlicher Handgelenkschuss ins Lattenkreuz (5.) bricht den Bann. Der Stürmer macht einen äusserst agilen und zielstrebigen Eindruck. «Ich fühle mich toll, unsere Linie harmoniert sehr gut. Das hilft extrem», so Hofmann. In Überzahl legt Dominik Kubalik (9.) per Direktschuss nach. Mike Künzle (11.) und Colin Lindemann (12.) – für den jungen Stürmer ist es gleichbedeutend das erste Saisontor – sorgen für ein komfortables Zwischenresultat.

EVZ-Stürmer Daniel Vozenilek (rechts) hat gegen Sparta Prag sein Comeback gegeben.

EVZ-Stürmer Daniel Vozenilek (rechts) hat gegen Sparta Prag sein Comeback gegeben.​

Bild: Claudio Thoma/Keystone (Zug, 12. 11. 2025)
Die Zuger sind einen Schritt schneller und erobern durch konsequentes Nachsetzen reihenweise den Puck. In der 25. Minute erhöht David Sklenicka auf 5:0. Sparta Prag generiert kaum Gefahr. Die Tschechen wirken verunsichert und wenig inspiriert, zu einer Aufholjagd anzusetzen. Goalie Leonardo Genoni hat wenig zu tun, ist dennoch in seiner gewohnt ruhigen und selbstsicheren Art zur Stelle, wenn es ihn braucht.



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Das deutliche Verdikt gilt es insofern zu relativieren, weil bei Prag einige Top-Spieler fehlen. Gemessen an Skorerpunkten treten 6 (!) ihrer besten acht Stürmer die Reise in die Schweiz nicht an. «Wir hatten das auf dem Radar. Aber wir haben den Fokus ganz klar auf unser Spiel gelegt», sagt Liniger.

Beim EV Zug wird derzeit nicht nur auf dem Eis gearbeitet. Im Büro von Sportchef Reto Kläy laufen die Drähte heiss. Das Kader wird in den kommenden Wochen hinsichtlich der nächsten Saison noch Veränderungen erfahren. Klar ist: Stürmer Nando Eggenberger hat im EVZ keine Zukunft. Der auslaufende Vertrag wird nicht verlängert.

Neben Bengtsson gibt ein anderer Akteur sein Comeback: Daniel Vozenilek. Der Stürmer bringt Energie ins Spiel und ist an guten Aktionen beteiligt. Doch er muss frühzeitig die Segel streichen. Laut Liniger «eine Vorsichtsmassnahme». Es ist der einzige EVZ-Wermutstropfen an diesem Abend, der nicht hätte besser laufen können.
 
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Ihre EVZ-Verträge laufen aus:
Künzle oder Herzog - wer darf bleiben?

Die Top 10 auf dem Transfermarkt sind ausgedünnt, einige Topshots haben ihr Arbeitspapier für nächste Saison in der Tasche. Die nächsten Spieler in der Warteschlaufe sind Zugs Fabrice Herzog (30) und Mike Künzle (31). Für beide EVZ-Stürmer ist die Ausgangslage keine einfache gewesen. Künzle sitzt Anfang Saison noch den Rest seiner Sperre ab und kann die ersten sechs Partien nur zuschauen. Herzog kämpft nach einer Rücken-Operation im Sommer mit Startschwierigkeiten. Den beiden ist bewusst, dass sich durchzogene Leistungen auf die Vertragsgespräche auswirken – und auch umgekehrt?Künzle bestätigt es. «Ich mag diese Ungewissheit nicht», sagt der 31-Jährige. «Im Unterbewusstsein waren die Gedanken daran da. Das wirkte sich auf meine Leistung aus.» Auch Herzog sagt, dass das Thema der noch offenen Zukunft im Kopf herumgeistert. «Ich versuche einfach, geduldig zu bleiben und mich aufs Spiel zu konzentrieren», so der 30-Jährige. Da harzt es noch: «Ich möchte mehr Intensität und das physische Element reinbringen. Dann wird es auch mit den Toren klappen», ergänzt er. Dass Offensivspieler auch daran gemessen werden, versteht sich von selbst. Herzog steht in der National League derzeit bei zwei Treffern, Künzle bei sechs.
Zuletzt trumpfen beide im Hinspiel des CHL-Achtelfinals gegen Sparta Prag mit Toren auf. Vor allem bei Künzle scheint es Klick gemacht zu haben. Er kennt den Grund für den Aufschwung seit dem Hattrick gegen Ajoie vor zwei Wochen: «Als es mit den Vertragsgesprächen begonnen hat, spürte ich die Wertschätzung», sagt der Schweizermeister von 2014 und 2018 (mit dem ZSC), «egal ob von Zug oder einem anderen Klub. Danach konnte ich befreiter aufspielen.» Er macht keinen Hehl daraus, dass es ihm in Zug gefällt und er gerne beim EVZ bleiben möchte.

Zurückhaltung nach durchzogenen Leistungen.

Dass das Transferkarussell auch mal ins Stocken gerät oder die Klubs aus diversen Gründen abwarten, ist Teil des Geschäfts. «Ich bin aber in einem Alter, in dem man weiss, was man von mir erwarten kann. Ich bin auf meinem Level.» Künzle dürfte gute Karten für eine Vertragsverlängerung haben. Er erwartet einen zeitnahen Entscheid.
Obwohl die frühzeitigen Vertragsverhandlungen in der Schweiz da und dort für Erstaunen sorgen, sind die Spieler froh, so früh als möglich Bescheid zu wissen. Das gilt auch für Herzog. Dem Schweizermeister von 2018 (ZSC) und 2022 (EVZ) bieten sich mehrere Optionen. Er sagt ebenfalls: «Wenn es auf dem Eis nicht läuft, spürt man manchmal die Zurückhaltung.» Und: Für Spieler ab 30 werde es sowieso schwieriger, weil einige Klubs auf Junge setzen möchten. Auch der EVZ? Falls Künzle tatsächlich bleiben kann, könnte es für Herzog eng werden.Dafür ausschlaggebend sind jedoch weitere Faktoren, wie EVZ-Sportchef Reto Kläy sagt. «Es bestehen diverse Szenarien. Es ist vieles offen, weil noch nicht fertig geplant ist, wie das Team nächste Saison konkret aussehen soll», erklärt er. Die Überlegungen dazu gehen in die Endphase. In der Vergangenheit schon mehrmals erwähnt hat Kläy, dass der Prozess eines Neuaufbaus langsam beginnt, «die Spieler des langjährigen Kerns werden nicht jünger.» Verpflichtet hat der Sportchef mit Stürmer Rico Gredig (20, von Davos) und Verteidiger Eric Schneller (20, von Genf) schon zwei junge Talente.
 
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