Medienberichte

Grosses Rätselraten um Raphael Diaz – weshalb es beim Verteidiger keinen Comeback-Fahrplan gibt​

Der EV Zug drosselt die Erwartungen an eine baldige Rückkehr des 39-Jährigen. Derweil kommt es nächste Saison auf der Goalie-Position zu einer Rochade. Statt auf Bewährtes zu setzen, wird in die Zukunft investiert.

Diese Keilerei steht am Ursprung der Verletzung von EVZ-Verteidiger Raphael Diaz (Mitte).

Diese Keilerei steht am Ursprung der Verletzung von EVZ-Verteidiger Raphael Diaz (Mitte).​

Es passiert im Spiel gegen den HC Davos am 23. September. In einer Rauferei mit Matej Stransky, dem Topskorer des HC Davos, kassiert Raphael Diaz einen Schlag ins Gesicht. Ganz harmlos, denkt man im ersten Moment. Der Verteidiger kann die Partie aber nicht zu Ende spielen. In den Tagen danach heisst es von Seiten des Klubs, der Verteidiger klage über Nachwehen im Kopfbereich, man beurteile die Situation täglich neu. So steht im Medizin-Bulletin: day-to-day.

Mittlerweile sind 58 Tage vergangen, aber der 39-Jährige hat noch immer nicht in die Normalität zurückgefunden. Der Wiedereinstieg gestaltet sich also komplizierter, als sich dies alle Beteiligten erhofft haben. Generell halten sich die Klubs gerne bedeckt, wenn es um Ausfälle der besten Spieler geht. Diaz möchte sich vorerst nicht näher zu seinem Gesundheitszustand äussern.

Der Grund für die Zurückhaltung ist allerdings verständlich. Gerade wenn es um Kopfverletzungen geht, sind die Lippen in den Klubs versiegelt. Auch weil es darum geht, die Spieler zu schützen. Diaz soll vorsichtig in den Trainings- und Wettkampfmodus herangeführt werden. Dies bedarf eines behutsamen Aufbaus. Kein Risiko, Geduld ist gefragt. Ein zu früher Wiedereinstieg oder eine zu hohe Belastung können für die langfristige Gesundheit unschöne Folgen haben. Diaz absolviert derzeit ein separates, sehr kontrolliertes Programm.

Wie lange der Heilungsprozess bei Diaz dauert, ist laut EVZ-Sportchef Reto Kläy völlig offen. Einen Comeback-Plan gibt es nicht. Klar ist nur: Ein Raphael Diaz in Wettkampfmodus, daran ist vorerst nicht zu denken. Auch Trainer Michael Liniger hält sich bedeckt. Er sagt: «Wir vermissen ihn sehr.» Es sind nicht nur die Ruhe am Puck und die starke Antizipationsfähigkeit, welche dem EVZ fehlen, sondern auch die Leaderqualitäten. «Er war zu Beginn der Saison mitunter der beste Verteidiger. Und in der Garderobe steht er auf, wenn ihm etwas nicht passt», sagt Liniger.

Trainieren kann zwar Tomas Tatar, doch die Unterkörperverletzung ist noch nicht auskuriert. Fürs Wochenende muss der Stürmer passen. Auch Samuel Guerra wird fehlen, der Verteidiger hat sich am Dienstag gegen Sparta Prag eine kleine Verletzung zugezogen. Flügel Loris Wey befindet sich nach einem Check gegen den Kopf auf dem Weg der Besserung.
 
Zurück
Oben Unten