NL Saison 23/24

Hartikainen ist erst 33. Ich fänd das ebenfalls sehr spannend, ich habe Genf schon immer um Hartikainen beneidet. Weiss aber nicht, ob der Bock hat, im OYM nach der Stechuhr zu trainieren und abgewogene Mengen Poulet, Reis und Broccoli zu essen. Aber vielleicht leite ich da unfairerweise was Falsches aus seiner Spielweise, seinen Interviews und seiner körperlichen Erscheinung ab. Macht mir jedenfalls eher den Eindruck, einer zu sein, der sich auf seine rohe Kraft, sein Talent und seinen Instinkt verlässt, anstatt wissenschaftlichen Vorgaben zu folgen.
Ich lese hier immer wieder, dass die Spieler in OYM komische Kosts zu sich nehmen müssen in abgewägten Mengen usw. Erstens kann ich es mir nicht vorstellen, dass es in der Schweiz bei einem hochmodernen Institut, spezialisiert auf Sportlerbedürfnisse, wohlgemerkt Leistungssportler, das Essen so ungeniessbar in Miniportionen serviert bekommen. Und zweitens ist es ja auch nicht so, dass die Spieler wie früher in UDSSR 6 Monate lang unter einem Dach leben und nie nach Hause gehen klnnen😂. Da dürfen sie ja auch Essen und Tun, was sie wollen. Ausser sie haben ein Chip implementiert bekommen, was alles aufzeichnet. Somit sind diese Vorwürfe m.m nach einfach irgendwie aus der Luft gegriffen.
 
Soweit ich weiss, sind es eh Empfehlungen, die vom OYM-KüSche ausgegeben werden, letztendlich sind die Spieler immer noch selber in der Verantworung... (Wurde zumindest an einer Führung im OYM so gesagt...)
 
Ich lese hier immer wieder, dass die Spieler in OYM komische Kosts zu sich nehmen müssen in abgewägten Mengen usw. Erstens kann ich es mir nicht vorstellen, dass es in der Schweiz bei einem hochmodernen Institut, spezialisiert auf Sportlerbedürfnisse, wohlgemerkt Leistungssportler, das Essen so ungeniessbar in Miniportionen serviert bekommen. Und zweitens ist es ja auch nicht so, dass die Spieler wie früher in UDSSR 6 Monate lang unter einem Dach leben und nie nach Hause gehen klnnen😂. Da dürfen sie ja auch Essen und Tun, was sie wollen. Ausser sie haben ein Chip implementiert bekommen, was alles aufzeichnet. Somit sind diese Vorwürfe m.m nach einfach irgendwie aus der Luft gegriffen.
Im Jahre 2024 kannst du per Blutwerte, Fitnesstracker usw. auch zu Hause sehr gut kontrolliert werden.. ;)

Meiner Meinung nach ist das OYM Fluch und Segen zu gleich.. Beispielsweise auch unser Papa ist doch eher auf der "ich trinke eher mal ein Bier als Gemüse essen" Seite, was ich absolut gut finde.. Wie vorhin schon erwähnt, sehe ich das den Finnen aus Genf in der gleichen Ecke..

Gewisse Spielertypen musst du einfach mal machen lassen, und zu viele Vorschriften etc. stören ihre Genialität zum Hockey..

By the way.. Ich habe jetzt echt nicht das Gefühl, dass unsere Jungs punkto Physis einen Vorteil haben, was ja das OYM, mit all seinen Facetten, versprechen soll.. Im läuferischen und körperlichen Bereich haben wir seit dem Meistertitel eher einen Rückschritt gesehen.
 
Die Maschine kommt halt auch nicht auf Touren, wenn mental geblockt wird. Wer mit hängenden Schultern auf dem Eis steht, ruft keine athletischen Höchstleistungen ab. Auch in Sachen Physis habe ich das Gefühl, da wäre noch Potenzial vorhanden. Wir werden sehen.
 
Soweit ich weiss, sind es eh Empfehlungen, die vom OYM-KüSche ausgegeben werden, letztendlich sind die Spieler immer noch selber in der Verantwortung... (Wurde zumindest an einer Führung im OYM so gesagt...)
Das glaube ich auch, zweifellos. Alles andere wäre ja auch arbeitsrechtlich gar nicht haltbar. Aber nehmen wir mal an, ein Spieler, der die Empfehlungen immer mal wieder oder gar weitestgehend ignoriert, bringt seine Leistung nicht mehr. Was passiert dann? Man wird ihm sagen, «Siehste, hättest du dich mal besser dran gehalten.» Damit ist die Eigenverantwortung dann nur noch zum Schein vorhanden.

Wir müssen uns das OYM sicher nicht als dunkles, roboterhaftes Schinder-Camp vorstellen. Es geht auch nicht um ungeniessbares Essen in Mini-Portionen – das Essen wird fantastisch sein und in genau richtigen Portionen. Das OYM ist auf der anderen Seite halt auch ein Ort, wo keiner mehr «schlüüfe» kann, sowohl beim Training als auch beim Speiseplan. Man kann anhand von Daten ziemlich gut nachvollziehen, wer wann was tut, sowohl auf dem Eis als auch im Fitnessraum, in der Kantine und zuhause. Dazu brauchts auch keinen Chip oder sonstige Science Fiction.

Wer sich gegen dieses System wehrt, wird beim EVZ wahrscheinlich nicht glücklich. Das kann in meinen Augen langfristig dazu führen, dass Spieler vom Typus «wilder Hund» eher einen Bogen um den EVZ machen, wir dafür ambitionierte und disziplinierte Musterprofis anziehen. Das ist eine äusserst oberflächliche Schwarz-Weiss-Betrachtung, bin ich mir absolut bewusst. Die allermeisten Spielertypen sind ja nicht das eine oder das andere, sondern alles dazwischen.

Wie User BeastMode schreibt: Fluch und Segen zugleich – wobei ich anmerken würde: Mehr Segen als Fluch.
 
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Aus der NZZ.
 

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Die Maschine kommt halt auch nicht auf Touren, wenn mental geblockt wird. Wer mit hängenden Schultern auf dem Eis steht, ruft keine athletischen Höchstleistungen ab. Auch in Sachen Physis habe ich das Gefühl, da wäre noch Potenzial vorhanden. Wir werden sehen.
Haargenau. Es ist nicht die Aufstellung, sondern die Einstellung, die entscheidend sein wird. Ich bin sehr gespannt auf den ersten Match gegen Bern. Da steht irgendwie mehr auf dem Spiel als ein Sieg von vier.

Tobi Geisser sagte im Interview mit dem EVZ: «Wir wissen, wie man Titel gewinnt und wie man den Schalter umkippen kann, wenn es zählt!» Es zählt jetzt.
 
Ich frage mich ja schon, warum so viele hier (und auch anderswo) dem OYM dermassen kritisch gegenüberstehen. Dass Ernährung einen unglaublichen Einfluss - nicht nur auf die Gesundheit per se - sondern halt eben auch auf unser Wohlbefinden, Schlafqualität, Regeneration etc. hat sollte eigentlich hinlänglich bekannt sein. Wen's interessiert kann sich ja mal die Doku "supersize me" oder die Experimente von Jenke anschauen...

Ein Profi-Sportler opfert in seiner Entwicklung sehr viel Zeit und hat auch ohne OYM einiges an Einschränkungen in Bezug auf die Ernährung in Kauf zu nehmen.

Ich habe mir deshalb extra mal den "ominösen" Einstein-Bericht angeschaut und stelle da irgenwie gar nichts fest, was die Lebensqualität - notabene vor allem während derm Aufbau und der Saison - bis ins Unerträglich einschränkt. Ja klar, Mac ist halt kaum oder nicht mehr drin, das sollte halt aber auch jeder nicht Profis-Sportler auf einem Minimum halten, weils schlicht und einfach nur Müll ist🤷‍♂️
 
Ich frage mich ja schon, warum so viele hier (und auch anderswo) dem OYM dermassen kritisch gegenüberstehen. Dass Ernährung einen unglaublichen Einfluss - nicht nur auf die Gesundheit per se - sondern halt eben auch auf unser Wohlbefinden, Schlafqualität, Regeneration etc. hat sollte eigentlich hinlänglich bekannt sein. Wen's interessiert kann sich ja mal die Doku "supersize me" oder die Experimente von Jenke anschauen...

Ein Profi-Sportler opfert in seiner Entwicklung sehr viel Zeit und hat auch ohne OYM einiges an Einschränkungen in Bezug auf die Ernährung in Kauf zu nehmen.

Ich habe mir deshalb extra mal den "ominösen" Einstein-Bericht angeschaut und stelle da irgenwie gar nichts fest, was die Lebensqualität - notabene vor allem während derm Aufbau und der Saison - bis ins Unerträglich einschränkt. Ja klar, Mac ist halt kaum oder nicht mehr drin, das sollte halt aber auch jeder nicht Profis-Sportler auf einem Minimum halten, weils schlicht und einfach nur Müll ist🤷‍♂️

Auch Sportler sind Menschen und gewisse Charaktere haben evtl. Mühe damit, sich punkto Ernährung etc. einzuschränken.. Ich bin absolut bei dir, dass die Ernährung einen enormen Einfluss auf seine körperliche Physis und das Wohlbefinden hat..

Ein junger, hungriger Spieler wächst sozusagen schon so auf.. Möchtest du was erreichen, so musst du dem praktisch alles unterordnen.. Diese Generation ist aber noch nicht so in der Breite vorhanden. Spieler in den 30ern drin, sehen dies noch ein bisschen anders und relaxter, als ein 20 Jähriger Jungspund... Aber diese Generation wird langsam aber sicher "aussterben", und ein neuer "Lifestyle" hält Einzug, zu dem halt solche Leistungszentren wie das OYM gehören.. Kann sein, dass wir in ein paar Jahren mehr Profit daraus nehmen können, als dies jetzt der Fall ist..

Beispielsweise beim Schwingen ist dies brutal zu sehen.. Früher musste man gross und massig sein.. Heutzutage sind das wahre, top durchtrainierte Maschinen.. Wenn du Erfolg haben möchtest, musst du Körperlich auf ein ganz anderes Niveau kommen, siehe ein Giger, Staudenmann, Reichmuth, Wicki etc.

Auch wenn ich so Vergleiche im Unihockey.. Früher als ich noch in der höchsten Liga spielte und das Niveau jetzt.. Nicht zwingend im technischen Bereich, sondern punkto Physis sind das schon Welten, und der Sport hat sich enorm weiterentwickelt.. Ab einem gewissen Level verträgt es kein MC, regelmässig Pubbesuche und Apres Ski mehr..... ;)
 
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War das der Bericht nach dem ersten oder zweiten Titel? Die Frage ist, ob wir diesen Vorteil noch haben. Vor allem 2021 sah man den Unterschied. Diese Saison bisher noch nicht. Aber nun werden die Karten auf den Tisch gelegt und wir werden sehen, ob wir immer noch besser dastehen als die Konkurrenz. Wenn nicht, wird man wohl über die Bücher müssen. Bin überzeugt, langfristig ist das OYM immer noch ein Vorteil, aber vielleicht braucht es nach 4 Jahren hier einfach eine Feinjustierung.
 
da gräbst du jetzt aber einen recht alten Bericht aus den Tiefen des Internets, oder? Im Moment ist der OYM Effekt für den aussenstehenden Zuschauer sichern nicht wirklich leicht einzuschätzen. Hoffen wir mal, dass die Verletzungshexe einfach nur grosses Pech war und dann halt die OYM Effekte dadurch leider aufgefressen respektive negativ überkompensiert wurden.
 
Das glaube ich auch, zweifellos. Alles andere wäre ja auch arbeitsrechtlich gar nicht haltbar. Aber nehmen wir mal an, ein Spieler, der die Empfehlungen immer mal wieder oder gar weitestgehend ignoriert, bringt seine Leistung nicht mehr. Was passiert dann? Man wird ihm sagen, «Siehste, hättest du dich mal besser dran gehalten.» Damit ist die Eigenverantwortung dann nur noch zum Schein vorhanden.

Wir müssen uns das OYM sicher nicht als dunkles, roboterhaftes Schinder-Camp vorstellen. Es geht auch nicht um ungeniessbares Essen in Mini-Portionen – das Essen wird fantastisch sein und in genau richtigen Portionen. Das OYM ist auf der anderen Seite halt auch ein Ort, wo keiner mehr «schlüüfe» kann, sowohl beim Training als auch beim Speiseplan. Man kann anhand von Daten ziemlich gut nachvollziehen, wer wann was tut, sowohl auf dem Eis als auch im Fitnessraum, in der Kantine und zuhause. Dazu brauchts auch keinen Chip oder sonstige Science Fiction.

Wer sich gegen dieses System wehrt, wird beim EVZ wahrscheinlich nicht glücklich. Das kann in meinen Augen langfristig dazu führen, dass Spieler vom Typus «wilder Hund» eher einen Bogen um den EVZ machen, wir dafür ambitionierte und disziplinierte Musterprofis anziehen. Das ist eine äusserst oberflächliche Schwarz-Weiss-Betrachtung, bin ich mir absolut bewusst. Die allermeisten Spielertypen sind ja nicht das eine oder das andere, sondern alles dazwischen.

Wie User BeastMode schreibt: Fluch und Segen zugleich – wobei ich anmerken würde: Mehr Segen als Fluch.
Sehe das genau so wie du und beastie boy, ein Spieler wie Harti wird man kaum je im Herti sehen, sein Bodymassindex ist far away von gut und böse. Sehr guter Beitrag deinersetis!
 
Ich würde sagen dass OYM bringt einen Mehrwert, wäre sonst schon krass...
Zugleich kann man einem Spieler wie ein Kessel offensichtlich nicht sagen wie er essen soll. Denn sein Lebenslauf geben ihm Recht dass er einiges richtig gemacht hat. Das selbe sehe ich bei einem Hartikainen falls dies auch zutreffen sollte. Nicht zu vergessen was wir hier eigentlich gemacht wird, wir Urteilen über sein Aussehen.... Spieler die so viel gewonnen haben, enorm lange Unterwegs waren und evtl. gegen das Ende ihrer Karriere sind, haben die Lust nach Siegen und Eishockey nicht verloren aber möchten vielleicht auch nicht ein OYM.

Spannend bei Thürkauf ist dass er denkt dass ein Teil seines Erfolgs darauf beruht dass er mit einem Ernährungscoach Eng zusammenarbeitet und und einiges an Gewicht verlor. Wäre da Spannend zu wissen wie sein Gewicht vor dem OYM, beim OYM, beim HCL und nach Ernährungscoach entwickelte.

Ein anonymes Voting wäre unter den Hockeyspielern in der Liga sehr interessant um zu wissen ob das OYM lockt oder abschreckt.
 
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Vor noch nicht all zu langer Zeit haben wir 2 Meistertitel in Folge wegen dem OYM gewonnen
Heute läuft es nicht wegen dem OYM

Ich denke die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen;) Für einige Spieler ist dies wohl ein Segen für andere ein Fluch...
Die aktuellen Probleme liegen aber wohl doch etwas höher, namentlich im Kopf bei der Einstellung / dem Willen / dem Teamgeist

Ich freue mich aber auf die Playoffs - lets fucking rock - und Hopp Zug 🤍💙🤍
Es beginnt bei 0:0 und die 52 Spiele interessieren nun nicht mehr
 
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Reaktionen: HSV

EVZ-Trainer Dan Tangnes sagt vor dem Playoff-Start: «Ich will immer zuoberst stehen»​

Wie gut ist dieser EV Zug wirklich? Trainer Dan Tangnes erzählt, was ihm Hoffnung macht und wie er über Viertelfinal-Gegner SC Bern denkt.

Ihre Frau und ihre Tochter leben in Schweden. Kommt das Ihnen während der Playoff-Zeit entgegen?

Dan Tangnes: Meine Frau ist bestimmt nicht traurig, dass sie mich nicht aushalten muss. In den Playoffs bin ich nicht die ideale Gesellschaft.

Sind Sie denn ein anderer Mensch, wenn die heisse Phase beginnt?

Die Anspannung ist grösser. Wir spielen jeden zweiten Tag, da bleibt kaum Zeit, sich auszuruhen. Man hat kaum Freizeit. So oft wie es nur geht, versuche ich an der frischen Luft in der Natur zu sein und Menschenmassen zu meiden. Ich gehe gerne spazieren, um Energie zu tanken und neue Pläne zu schmieden.

Im Januar nach einem Spiel gegen den EHC Kloten zählten Sie öffentlich Ihre Spieler an: «Wir sind momentan das mit Abstand weichste Team der Liga.» Was wollten Sie damit bezwecken?

Ich wollte ein Signal aussenden, dass ich total unzufrieden bin. Es gab im Januar und Februar Momente, wo wir meilenweit entfernt von unserem Potenzial waren. Das hatte nichts mit den Verletzungen zu tun. Ich erinnere mich beispielsweise an eine Szene, als unser Jüngster, Leon Muggli, von zwei Gegnern attackiert wurde. Was haben unsere Spieler gemacht? Sie haben tatenlos zugesehen und nichts unternommen, als wären sie paralysiert.

Der EV Zug kam nicht mehr aus der Negativspirale heraus – mit dem letzten Spiel in Lausanne (1:4) als Tiefpunkt.

Es war ein schrecklicher Abend. Das einzige Spiel, das ich keine einzige Sekunde analysiert habe. Ich sagte mir: Vorbei ist vorbei. Jetzt richtet sich unser Fokus auf die Playoffs.

87 Punkte und Rang vier. Hätten Sie vor der Saison dafür unterschrieben?

Niemals. Ich will immer zuoberst stehen. Wenn ich mit Platz vier zufrieden wäre, dann wäre ich am falschen Ort. Unsere Klassierung ist kein Zufallsprodukt, sondern auch ein Beweis, dass wir konkurrenzfähig sind.

Konkurrenzfähig genug?

Man darf das grosse Bild nicht aus den Augen verlieren. Es ist gefährlich, wenn der Erfolg als selbstverständlich angesehen wird. Das versuche ich den Spielern immer wieder zu vermitteln. Blicken wir auf Meister Genève-Servette. Mit einem sehr starken Kader sind sie bereits ausgeschieden. Der vierte Rang ist nicht vom Himmel gefallen, wir haben ihn hart erarbeitet.


Während der Krise waren vor allem Ihre Fähigkeiten als Psychologe gefragt.

Oh ja. Es ist die einfachste Sache der Welt, Trainer zu sein, wenn es läuft. Es ist leicht, Fan zu sein, wenn die Mannschaft auf der Erfolgswelle reitet. In schwierigen Zeiten zeigt sich, wie die Mannschaft mit Widerständen umgeht und welche Lehren sie zieht. Sachliche Kritik muss immer Platz haben. Aber Kritik sollte immer aufbauend sein, denn ich will die Spieler vorwärtsbringen.

Einige Spieler liefen gegen Schluss auf den Felgen. Weil Sie die Schraube in den Trainings angezogen haben?

Ja und nein. Einige mussten mehr Eiszeit abspulen, weil wir viele Verletzte hatten. Es sind eben nicht nur die Spieltage, welche die Spieler zermürben, sondern auch die Trainings. Ich bin überzeugt, dass wir von den harten Einheiten in den Playoffs zehren.


Eine Baustelle ist das Powerplay. Wissen Sie, wann Sie zuletzt erfolgreich waren?

2008 (lacht). Nein, ich muss passen. Sie sagen es mir bestimmt.

Seit dem 30. Januar, elf Spielen und 35 Minuten herrscht Torflaute.

Eine Erklärung ist, dass zuletzt Spieler im Powerplay agierten, die sonst nur selten zum Zug kommen. Ein weiterer Grund war das fehlende Selbstvertrauen. Ich bin überzeugt, dass in den engen Playoff-Serien das Spiel bei fünf gegen fünf das Zünglein an der Waage ist.

Der SC Bern ist gierig, erstmals seit dem Titelgewinn 2019 wieder eine Playoff-Serie zu gewinnen. Das macht ihn noch gefährlicher.

Solche Gedankenspiele mache ich nicht. Für mich ist es ein Duell auf Augenhöhe. In Bern weht mit dem neuen Trainer ein frischer Wind. Sie spielen strukturiert und sind ein hart zu bespielender Gegner. Wir haben viel Respekt. Gleichzeitig müssen wir uns nicht kleiner reden, als wir sind. Wir haben drei von vier Direktbegegnungen gewonnen und wissen, was wir können. Wir sind bereit.

Zwischen Zug und Bern gibt es praktisch keine Geheimnisse. Wie bereiten Sie Ihr Team vor?

Die Informationsfülle, die wir erhalten, ist enorm. Ich habe Material von 50 Seiten über den Gegner. Wir müssen das Wichtigste herausfiltern. Einige Spieler brauchen oder wollen mehr Informationen als andere.

Zum Beispiel?

Lino Martschini ist ein Freigeist. Er lebt von seiner Kreativität. Wenn sehr viele Informationen auf ihn einprasseln, könnte das leistungshemmend sein.

Haben Sie gezweifelt, ob Sie der richtige Trainer sind?

Ich hinterfrage mich ständig. Was kann ich besser machen? Kann ich mich neu erfinden, um nicht langweilig zu werden? Ich habe zur Mannschaft eine gesunde und respektvolle Beziehung und werde nie der Trainer sein, den sie aus dem Büro tragen müssen, weil er den Absprung verpasst hat. Ich habe immer noch eine Menge Energie und bin überzeugt, einen positiven Einfluss zu haben.

Ihr Vertrag läuft bis 2026. Stehen Sie auch nächste Saison an der Bande, egal wie die Playoffs zu Ende gehen?

Mein Karriereplan ist simpel: zwei weitere Jahre beim EVZ. Ich versuche jeden Tag, mein Bestes zu geben. Mir ist auch bewusst, dass meine Zukunft nicht nur in meinen Händen liegt. Was morgen ist, kann ich nur bedingt beeinflussen. Aber ich hege absolut keine Absichten, das EVZ-Schiff zu verlassen.

Interview aus der LZ….
 
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