Faceoff
Well-Known Member
Wir sind gegen einen Gegner ausgeschieden, der auf allen Positionen besser besetzt und noch dazu in makelloser Form gegen uns angetreten ist. Glückwunsch an den Z, der Finaleinzug ist verdient.
Sport ist ein Spiel der Wahrscheinlichkeiten. Es gibt keinen Garant für Erfolg. Man arbeitet lediglich darauf zu, die Wahrscheinlichkeit für den Erfolg so hoch wie möglich zu halten.
Meiner Ansicht nach gab es in diesem Jahr einige Dinge, die der Wahrscheinlichkeit für einen weiteren Meistertitel geschadet haben, verglichen mit vor allem 2021, als die gesamte Organisation wie ein Laserstrahl auf dieses eine Ziel konzentriert war:
Budget
Man hat in stets entschuldigender Form mit dem Budget argumentiert, welches es einzuhalten gebe. Das ist betriebswirtschaftlich nicht falsch, aber dennoch ist es unseren Gegnern gelungen, Budget freizumachen, wo wir dies nicht konnten. Dadurch sind die Zuzüge von Söldnern zu erklären, die nicht zur Ligaspitze gehören. War das finanziell vernünftig? Zweifellos. Aber es hat der Wahrscheinlichkeit für einen Erfolg geschadet. Während wir gehaushaltet haben, haben andere ausgebaut. Dass wir da den absoluten Spitzenplatz nicht halten konnten, liegt auf der Hand.
Nebenschauplätze
Die Entwicklung um den Stadionausbau und das Women's Team ist vorbildlich und langfristig absolut richtig. Und wenn es auch kein finanzielles Kapital gebunden haben mag: Die Organisation hat dadurch grosse Baustellen eröffnet, die der Wahrscheinlichkeit auf einen kurzfristigen Erfolg geschadet haben. Mit «Meh als Iissport» hat der Verein dies auch zur Maxime erhoben. Die Energie hat sich eben doch auch auf diese Spannungsfelder verteilt. Das ist langfristig richtig, hat uns aber in dieser Saison nicht geholfen. Langfristig muss insbesondere der Stadionausbau auch positive Auswirkungen haben und es ist dennoch absolut korrekt, dass man diese Dinge dieses Jahr angegangen ist.
Vorhergegangene Erfolge
Das Publikum in Zug ist anspruchsvoll geworden. Eine Halbfinalqualifikation wird als Misserfolg gesehen. Das ist einerseits gut, denn die Leistungskultur muss sich am höchsten aller Ziele orientieren. Gleichzeitig kann das aber auch hemmen, denn Sport ist, wie erwähnt, keine exakte Wissenschaft. Die Erfolge der letzten Jahre haben die Erwartungshaltung genährt, dass alles ausser dem grösstmöglichen Erfolg nicht gut genug ist. Das vergiftet das Klima innerhalb der Organisation, wenn man nicht aufpasst. Eine den Wahrscheinlichkeiten angemessene Bescheidenheit würde uns allen gut anstehen.
Trainerstaff
Es ist mir gänzlich unmöglich, einzelne Assistenzcoaches zu beurteilen, dafür sehe ich viel zu wenig hinter die Kulissen. Eines ist aber klar: Ein Wechsel im Staff während der Saison ist ein Eingeständnis einer Fehlüberlegung und die ist unserer sportlichen Führung dieses Jahr offenbar unterlaufen. Ich bin ein grosser Verfechter von Konstanz, daher gilt es hier, ruhig Blut zu bewahren. Der Rückhalt von Tangnes ist verdientermassen ungebrochen. Dennoch muss der Schuss mit dem Staff nächstes Jahr wieder sitzen, sonst wird es auch gegen Oben langsam wieder enger.
Fazit
Alles in allem ist es eine Saison geworden, in der gefühlt mehr möglich gewesen wäre, in der jedoch der Fokus auf den grösstmöglichen Erfolg kein Laserstrahl mehr war. Dementsprechend war das sportliche Resultat zwar gefühlt enttäuschend – unter dem Strich haben wir aber das gekriegt, was anhand der Wahrscheinlichkeiten plausibel erschien: Einen Platz unter den besten vier Teams des Landes. Der Finaleinzug wurde nicht im Halbfinale gegen den ZSC verspielt, sondern im Saisonfinish und der damit verbundenen Tatsache, dass man dem Z im Halbfinale nicht aus dem Weg gehen konnte. Damit es wieder nach ganz oben reicht, müssen obengenannte Faktoren ins Lot kommen. «Meh als Iissport»? Vielleicht. Aber besser hauptsächlich «Iissport».
Sport ist ein Spiel der Wahrscheinlichkeiten. Es gibt keinen Garant für Erfolg. Man arbeitet lediglich darauf zu, die Wahrscheinlichkeit für den Erfolg so hoch wie möglich zu halten.
Meiner Ansicht nach gab es in diesem Jahr einige Dinge, die der Wahrscheinlichkeit für einen weiteren Meistertitel geschadet haben, verglichen mit vor allem 2021, als die gesamte Organisation wie ein Laserstrahl auf dieses eine Ziel konzentriert war:
Budget
Man hat in stets entschuldigender Form mit dem Budget argumentiert, welches es einzuhalten gebe. Das ist betriebswirtschaftlich nicht falsch, aber dennoch ist es unseren Gegnern gelungen, Budget freizumachen, wo wir dies nicht konnten. Dadurch sind die Zuzüge von Söldnern zu erklären, die nicht zur Ligaspitze gehören. War das finanziell vernünftig? Zweifellos. Aber es hat der Wahrscheinlichkeit für einen Erfolg geschadet. Während wir gehaushaltet haben, haben andere ausgebaut. Dass wir da den absoluten Spitzenplatz nicht halten konnten, liegt auf der Hand.
Nebenschauplätze
Die Entwicklung um den Stadionausbau und das Women's Team ist vorbildlich und langfristig absolut richtig. Und wenn es auch kein finanzielles Kapital gebunden haben mag: Die Organisation hat dadurch grosse Baustellen eröffnet, die der Wahrscheinlichkeit auf einen kurzfristigen Erfolg geschadet haben. Mit «Meh als Iissport» hat der Verein dies auch zur Maxime erhoben. Die Energie hat sich eben doch auch auf diese Spannungsfelder verteilt. Das ist langfristig richtig, hat uns aber in dieser Saison nicht geholfen. Langfristig muss insbesondere der Stadionausbau auch positive Auswirkungen haben und es ist dennoch absolut korrekt, dass man diese Dinge dieses Jahr angegangen ist.
Vorhergegangene Erfolge
Das Publikum in Zug ist anspruchsvoll geworden. Eine Halbfinalqualifikation wird als Misserfolg gesehen. Das ist einerseits gut, denn die Leistungskultur muss sich am höchsten aller Ziele orientieren. Gleichzeitig kann das aber auch hemmen, denn Sport ist, wie erwähnt, keine exakte Wissenschaft. Die Erfolge der letzten Jahre haben die Erwartungshaltung genährt, dass alles ausser dem grösstmöglichen Erfolg nicht gut genug ist. Das vergiftet das Klima innerhalb der Organisation, wenn man nicht aufpasst. Eine den Wahrscheinlichkeiten angemessene Bescheidenheit würde uns allen gut anstehen.
Trainerstaff
Es ist mir gänzlich unmöglich, einzelne Assistenzcoaches zu beurteilen, dafür sehe ich viel zu wenig hinter die Kulissen. Eines ist aber klar: Ein Wechsel im Staff während der Saison ist ein Eingeständnis einer Fehlüberlegung und die ist unserer sportlichen Führung dieses Jahr offenbar unterlaufen. Ich bin ein grosser Verfechter von Konstanz, daher gilt es hier, ruhig Blut zu bewahren. Der Rückhalt von Tangnes ist verdientermassen ungebrochen. Dennoch muss der Schuss mit dem Staff nächstes Jahr wieder sitzen, sonst wird es auch gegen Oben langsam wieder enger.
Fazit
Alles in allem ist es eine Saison geworden, in der gefühlt mehr möglich gewesen wäre, in der jedoch der Fokus auf den grösstmöglichen Erfolg kein Laserstrahl mehr war. Dementsprechend war das sportliche Resultat zwar gefühlt enttäuschend – unter dem Strich haben wir aber das gekriegt, was anhand der Wahrscheinlichkeiten plausibel erschien: Einen Platz unter den besten vier Teams des Landes. Der Finaleinzug wurde nicht im Halbfinale gegen den ZSC verspielt, sondern im Saisonfinish und der damit verbundenen Tatsache, dass man dem Z im Halbfinale nicht aus dem Weg gehen konnte. Damit es wieder nach ganz oben reicht, müssen obengenannte Faktoren ins Lot kommen. «Meh als Iissport»? Vielleicht. Aber besser hauptsächlich «Iissport».