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Der wiedererstarkte Captain bekennt sich zum EV Zug – wie reagiert der Klub?
Die seelischen und physischen Schmerzen sind weg. EVZ-Herzstück Jan Kovar ist wieder der «Alte». Doch hat er bei den Zugern eine Zukunft? Ein erstes Gespräch soll demnächst folgen.
Wenn man aus den EVZ-Meisterensembles 2021 und 2022 eine Schlüsselfigur herauspicken müsste, kommt man um seinen Namen nicht herum. Sportchef Reto Kläy landete im Jahr 2019 mit der Verpflichtung des Mittelstürmers Jan Kovar einen Lotto-Sechser. Der Tscheche, nächsten März 35-jährig, avancierte zum besten Individualisten auf Schweizer Eis. Ihm waren Lobeshymnen und Schlagzeilen gewiss. Mit Titeln wie «Ein Allrounder auf allerhöchstem Niveau» («Tages-Anzeiger»), oder «Er dominiert das Schweizer Eishockey nach Belieben» («NZZ»), adelten Medien sein Wirken.
Kovar, ein Star zum Anfassen, der ungern im Zentrum steht. Soziale Medien wie Instagram sind ihm fremd, liess der EVZ-Captain mal unsere Zeitung wissen. «Interessieren mich überhaupt nicht. Meiner Meinung nach verbringen die Leute viel zu viel Zeit in der virtuellen Welt.»
Kovar ist ein Spieler, der alles spielend leicht aussehen lässt und gleichzeitig mit Leidenschaft und Kampfgeist punktet. Offensive Kunst gepaart mit defensivem Handwerk. Seine hohe Spielintelligenz, seine Führungsqualitäten, seine menschliche und respektvolle Art, sie sind ein Segen für den EV Zug. Doch in der letzten Saison ging beim Mann mit dem grossen Kämpferherzen nichts mehr. Es folgten rätselhafte Auftritte. Der brillante Spielmacher war plötzlich ein «normaler» Spieler.
Am Tiefpunkt angelangt, konnte er für die Mannschaft nicht jener Antreiber sein, so wie man es sich in den Saisons davor von ihm gewohnt war. Das hatte zweierlei Gründe: Einerseits setzten ihm Schwierigkeiten im Privatleben zu, anderseits hemmten ihn körperliche Beschwerden. Nach einer Knieverletzung kehrte er viel früher als erwartet zurück. «Er tickt eben ein bisschen anders. Er kennt einfach keine Schmerzen», sagte Teamarzt Beat Schwegler damals.
Dass Kovars Schmerztoleranz vergleichsweise hoch ist, ist kein Geheimnis. In der Saison 2021/22 absolvierte er die Playoff-Phase mit mehreren gebrochenen Rippen. In Kovars Sätzen schwingt Selbstkritik mit, wenn er über die mental schwierige Zeit redet: «Ich war mental in einem Loch und habe oft mit Schmerzen gespielt.
Im Nachhinein würde ich es nicht mehr so machen. Ich habe dazugelernt.» Er spricht vom Schneeballeffekt: «Ich fühlte mich verantwortlich für das Team. Doch der Schneeball wurde grösser und grösser. Manchmal versuche ich die ganze Welt auf meinen Schultern zu tragen. Ich habe mir zu viel Verantwortung aufgebürdet.»
Der Puck liegt bei Sportchef Kläy
Sein Klub hat ihn durch alle Böden hindurch gestützt. Sein Standing im Verein wurde zementiert. Eine vorzeitige Vertragsauflösung kam nicht in Frage. «Wir vertrauen ihm und glauben an ihn», sagte Geschäftsführer Patrick Lengwiler im Sommer gegenüber unserer Zeitung. Dennoch gab es auch eine klare Ansage in Richtung des Tschechen. «Er muss auf dem Eis die richtige Antwort geben.»
Die Antwort ist eindrücklich. Das Bild von damals und das Bild von heute haben so gar nichts gemeinsam. «Es macht wieder Spass», erzählt Kovar und strahlt. Körperlich befinde er sich in einer guten Verfassung. Anders wäre die Flut an Skorerpunkten auch nicht zu erklären: Nach 17 Spielen stehen 5 Tore und 15 Assists zu Buche. Die statistischen Werte sind das eine. Das andere ist sein Einfluss aufs Spiel und die Mitspieler. Er legt eine Leichtigkeit an den Tag, die beeindruckend wie effizient ist. Und er harmoniert blendend mit den Linienkollegen Daniel Vozenilek und Lino Martschini. Landsmann Vozenilek, der in Windeseile zum Publikumsliebling wurde, ist ein Mitgrund für Kovars Wohlbefinden.
Der Vater von zwei Söhnen hat sich längst in den EVZ verliebt. «Ich fühle mich sehr wohl hier.» Doch was seine sportliche Zukunft betrifft, ploppen Fragezeichen auf. Sein Vertrag läuft Ende Saison aus. Kovar sagt, Zug sei seine erste Anlaufstelle. «Ich liebe den Klub, die Fans, die Stadt. Ich möchte hierbleiben.» Ob seine Liebeserklärung auf Gegenseitigkeit beruht? Der Stürmer würde gerne bald Klarheit haben. Sicherheit sei ihm wichtig. «Der EVZ weiss, wie ich denke. Der Puck liegt bei ihnen.»
Und was plant Kläy? Nach dem Spiel heute Samstag beim HC Davos soll während der Nationalmannschaftspause ein erstes Gespräch stattfinden. Eine zentrale Frage lautet: Was vermag Kovar in den nächsten Jahren noch zu leisten? «Er hat bislang das gezeigt, was wir uns erhofft haben. Er hat einen grossen Stellenwert. Ich bin über eine weitere Zusammenarbeit nicht abgeneigt», sagt Kläy. Ob eine Fortsetzung der Partnerschaft an unterschiedlichen Salärvorstellungen oder an der Vertragsdauer scheitert? Klar ist: Es bleibt spannend.
LZ
Keine Gegenargumente meinerseits. Wie im Artikel beschrieben, kann es aber gut sein, dass die Frage der Vertragsdauer die Sache eventuell etwas komplizierter machen könnte. Ich denke, bei einem Talent wie Kovar kann man auch das Risiko eines 3-Jahresvertrags eingehen. Ist aber halt ein Risiko. Vielleicht 2 Jahre plus Option, um etwas Sicherheit zu haben.Unser Papa MUSS bleiben!
Unbestritten Herz und Seele des Teams! Also wenn Kläy mit dem Captain nicht 2 Jahre verlängert, weiss ich auch nicht... Der gute Jan kann locker noch 2 Jahre auf Toplevel spielen, und man weiss hoffentlich was man an ihm hat, nicht nur auf dem Eis... Eine Liebesbeziehung die Ende Saison nicht enden darf!
Wie wärs mit drei Jahren und einem Jahr Option falls man in den nächsten drei Meister wird?Keine Gegenargumente meinerseits. Wie im Artikel beschrieben, kann es aber gut sein, dass die Frage der Vertragsdauer die Sache eventuell etwas komplizierter machen könnte. Ich denke, bei einem Talent wie Kovar kann man auch das Risiko eines 3-Jahresvertrags eingehen. Ist aber halt ein Risiko. Vielleicht 2 Jahre plus Option, um etwas Sicherheit zu haben.
Immerhin verdiene ich mein Salär nicht mit demUnd vor allem: Wer ist Sara Stalder?